Die Templer

Zitatquelle: Text stammt von Wolfgang Nieft und findet sich auf der Homepage www.zurfreundschaft.de wieder.
 
 
Die römische Kurie spricht den Tempelorden nach 700 Jahren frei
Seit dem 14. Jahrhundert galten die Tempelritter als Ketzer und Teufelsanbeter Sie sollen das Kruzifix bespuckt, Gott und Jesus verleugnet, den Teufel in Gestalt eines Götzen ("Baphomet") angebetet haben. Die Inquisition warf ihnen vor, gegen das Keuschheitsgelübde verstoßen, weibliche Mägde missbraucht und anschließend umgebracht, manchmal sogar verspeist sowie ungeniert Unzucht untereinander und mit ihren Knappen und Knechten getrieben zu haben.

Sie hätten mit den ungläubigen Barbaren im Morgenland paktiert und deren heidnische Lehren aufgesogen. Die wahren Weisheiten aber, die sich ausschließlich im Besitz der katholischen Kirche befänden und von dieser durch den "Stellvertreter Jesu Christi auf Erden" im Namen Jesu verkündigt werden, hätten die Templer mit Füßen getreten.Tatsache ist die Macht, der politische, militärische und ökonomische Einfluss des Tempelordens, seine Funktion als erstes international tätiges Bankinstitut des Mittelalters. Der damit verbundene sagenhafte Reichtum ist legendär. Die Mär über den "geheimen, bis heute nicht geborgenen unermesslich großen Schatz" lässt immer noch Abenteurer (vergebens!) danach suchen. Bestsellerautoren und ihre Verlage sowie Hollywood-Produzenten, die in den letzten Jahren die Geschichten um den Tempelorden vermarkteten, wurden damit vermutlich reicher, als es die Tempelritter je waren. Die Katholische Kirche und der französische König Philipp "der Schöne" jedenfalls stempelte die Templer zu nichtswürdigen Ketzern. Diese seit siebenhundert Jahren festgeschriebene "historische Wahrheit" erfährt nun (endlich) eine Totalrevision mit offensichtlicher Absegnung seitens höchster kirchlicher Autorität - durch den Vatikan.

König Philipp IV. (der "Schöne") von Frankreich hatte leichtes Spiel
In der Dunkelheit des frühen Morgen am 13. Oktober 1307, einem Freitag – der Tag war sorgsam symbolträchtig gewählt, galt doch im besonders abergläubigen Mittelalter Freitag, der 13. als "verhexter Tag" – ließ er seine Bogenschützen vor den Toren der gewaltigen Templerfestung mitten in Paris aufmarschieren. Die dort versammelten Templer, darunter die gesamte Ordensführung mit dem Ordensmeister Jaques de Molay an der Spitze, öffneten den königlichen Soldaten ahnungslos die Tore. Alle Tempelritter und auch ihre Knappen und Bediensteten wurden sofort verhaftet und in ihre eigenen Burgverliese gesperrt.

Zur selben Stunde, generalstabsmäßig von langer Hand geplant und vorbereitet, überfielen überall in Frankreich die Schergen des Königs Burgen, Komtureien und Güter des Tempelordens, nahmen fast alle Templer in Haft. Nur wenigen gelang die Flucht, buchstäblich "nur mit dem, was sie auf dem Leib hatten". Die Soldaten beschlagnahmten den gesamten Grund und Boden, Inventar, Lagerhäuser und vor allem die Truhen mit zum Teil hohen Bargeldbeträgen samt allen dazugehörigen Kassenbüchern.
 

Nach 200 Jahren Dienst als "Orden der Streiter Gottes gegen die Ungläubigen" Tod auf dem Scheiterhaufen
Für die Templer begannen 7 grausame Jahre unmenschlicher Haftbedingungen. Hunger, Durst, Kälte und Krankheiten, unterbrochen nur durch die ständig wiederkehrenden Verhöre seitens der damit beauftragten Patres der Inquisition, die so genannte "Geständnisse" mit Folter und Demütigungen erzwangen. Viele Tempelritter überlebten die Torturen der Haft nicht oder starben an den Folgen der Folterqualen. Hunderte verbrannten nach zwei bzw. drei Jahren in den Feuern der Scheiterhaufen. Den Ordensmeister Jaques de Molay und seine beiden noch lebenden nächst ranghöchsten Vertreter unterzogen die Inqisitionspatres während des sich über sieben Jahre hinziehenden Prozesses regelmäßig nach der Folter intensiver Krankenpflege, weil diese drei obersten Repräsentanten des Tempelordens das erbärmliche und grausame Ende noch erleben sollten, das sich König Philipp ausgedacht hatte: Am 18. Oktober 1314 hängte man sie mit kreuzweise über dem Kopf gebundenen Händen an einem Galgen auf, unter dem ein Scheiterhaufen errichtet war. Auf schwelendem Feuer schmorten die Henker sie qualvoll langsam zu Tode.

Ein mittelalterlicher Krimi
Diese Hinrichtung, wie schon zuvor die gesamte Hetzjagd auf den Tempelorden, war ein Komplott Philipps IV., ein bewusst inszenierter Justizskandal. Kein einziger Vorwurf entsprach den Tatsachen. Berühmte Zeitgenossen waren schon davon überzeugt und nachfolgend alle von katholischen Doktrinen unabhängigen Historiker.

Nun bestätigt ein neues Buch diese Erkenntnisse: Das im offiziellen Verlag des Vatikan am 25. Oktober 2007 der Öffentlichkeit präsentierte Werk "Processus contra Templarios" der Professorin Barbara Frale und ihrer Mitarbeiter basiert auf Dokumenten, die im päpstlichen Geheimarchiv wiederentdeckt wurden. Erst 2001 fand die oberste Vatikan-Archivarin das so genannte "Chinon-Pergament", benannt nach dem französischen Ort Chinon. Es sei deshalb jahrhundertelang verschollen gewesen, "weil es falsch abgelegt war". (Wer’s glaubt, wird selig!)
 

Der Vatikan hat nun endlich, exakt 700 Jahre später, den Tempelorden von allen Vorwürfen freigesprochen
Das "Chinon-Pergament" enthält die Protokolle der Vernehmung der drei obersten Tempelritter durch Papst Clemens V. im Jahr 1314 und endet mit der päpstlichen Absolution für den Orden und die Ritter. Der Papst sprach die Templer frei, bat sie sogar ausdrücklich um Verzeihung für das bereits geschehene Unrecht.

Der Tempelorden war vernichtet
Einfluss auf den Ausgang der Templerprozesse hatte diese späte Reue Clemens V. nicht mehr. Dieser französische "Marionettenpapst", von König Philipp IV. höchstpersönlich mit gewaltigen Bestechungssummen und Gewaltandrohungen in Richtung unwilliger Kardinäle in den Stuhl Petri gehievt, hatte bereits 1312 die entscheidenden Fakten mit einer päpstlichen Bulle geschaffen. Der Orden wurde aufgelöst, total vernichtet, das Vermögen verteilt auf die habgierigen Interessenten: Könige, Fürsten, Bischöfe, Abteien und Klöster sowie der Johanniterorden (der sich seit seiner Ansiedlung auf der Mittelmeerinsel Malta "Malteser-Orden" nennt). Bis auf die drei höchsten Würdenträger mussten die wenigen Tempelritter, welche die vorausgegangenen Pogrome überlebt hatten, den Orden verlassen.

König Philipp IV. hatte das Ergebnis der päpstlichen Untersuchung nie interessiert, sie passte ohnehin nicht in sein eigenes Konzept, das als Finale den Tod der höchsten Templer vorsah. Folglich ignorierte er die päpstliche Freisprechung und ließ das Todesurteil auch über diese drei aufrechten Tempelritter vollstrecken, die bis zuletzt ihre persönliche Unschuld und die Schuldlosigkeit des gesamten Ordens beteuert hatten.