Das Verwirrende an der Kabbalah ist es, dass sie keine feste Lehre mit einem starren Gerüst ist. Jeder neue Gedanke bereichert ihre Tradition. Jeder neue Schüler ist eine neue Welt, die gerne von der universellen Lehre empfangen wird. Wenn man sich entscheidet Kabbalist zu werden, so wird man ein theoretischer, meditativer oder praktischer.
In diesem Buch wird detaillierter die Seele des Menschen besprochen. Zwar wurde sie bereits im zweiten Buch (Die Schöpfung neuer Sichtweisen) erörtert, aber dort wurden nur die vier Seelenzustände erwähnt. Auch die Seele kann auf den ersten Blick vierlagig betrachtet werden. Die Seele selbst, der Geist, die leibliche Seele und das Lebendige. Im diesem Buch (Säule Schin) wird der fünfte und höchste Zustand der Seele erörtert. Er ist so selten und heilig, dass man deshalb meistens nur von den vier Zuständen der Seele spricht. Jene Kabbalisten erfahren ihn, die durch ihre Arbeit an sich selbst Gott schauen durften. Der fünfte Zustand ist die endgültige Vereinigung. Im Buddhismus wird dieser Schritt Nirwana genannt. In der christlichen Mystik spricht man von der unio mystica.
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Der Mensch hat sein eigenes Ego überwunden; und alle zehn Sephiroth in einen absoluten Ausgleich gebracht; und dadurch die universelle Erkenntnis (Da´at) erlangt; und ist nach dem Durchschreiten der ersten drei Welten in der vierten Welt angelangt; und nun auf der höchsten Seinsstufe.