Die Kabbalah

Zitatquelle: Text stammt aus dem Buch Die Kabbalah - Die Vereinigung vieler Philosophien (1. Auflage) - Seiten 9-10:



Die Kabbalah ist eine mystische Tradition des Judentums. Die Bezeichnung Kabbalah leitet sich vom hebräischen Wortstamm für Überlieferung oder Weitergabe ab und als Verb kann er auch offenbart oder empfangen bedeuten. Heute wird das Wort im modernen Iwrith, also im Sprachgebrauch des heutigen Israels, im Sinne von Empfang oder Quittung benutzt. Die Wurzeln der Kabbalah finden sich in der Tora. Die Tora ist die Heilige Schrift des Judentums. In Jahrhunderte langer mündlicher Überlieferung und Weitergabe wurden einige verschiedene Einflüsse in die Tradition des Judentums und dadurch in die Kabbalah-Überlieferungen eingebettet. Es entstanden dadurch neue Ideen und Sichtweisen. Viele abendländische und östliche Philosophien sind deckungsgleich mit kabbalistischen Ideen.

Größte nachvollziehbare Einflüsse sind die Gnostik, der Neuplatonismus, die christliche Mystik und die Alchemie. Die Kabbalah bietet all diesen Philosophien ein Gerüst in denen sie miteinander interagieren können. Die einzelnen Philosophien können zwar ohne die Kabbalah und die Kabbalah kann ohne die einzelnen Philosophien sein, aber zusammen bieten sie neue erstrebenswerte Philosophien. Dies ist ein wichtiger Aspekt der kabbalistischen Lehrtradition. Ein gutes Beispiel ist hierfür das Buch der Schöpfung, das im zweiten Buch dieser Trilogie (
Die Kabbalah – Die Schöpfung neuer Sichtweisen) besprochen wurde.

Die Aufgabe der Kabbalah und Folge dessen der Lew Kaspi Lehrart ist die Bewahrung des Paradieses (Gartens Eden) in einem selbst. Die Aufgabe der Kabbalah ist es, den ursprünglichen paradiesischen Urzustand erst in einem selbst und dann durch das Verhalten eines Kabbalisten in der Welt wiederherzustellen, denn folgendes gilt:

Sanhedrin 27: Warum ist der Mensch als einzelnes Individuum und nicht wie die Tiere gruppenweise und nach Gattungen geschaffen worden? – Daraus folgt die Lehre: Wer ein einziges Menschenleben zerstört, hat gleichsam die ganze Welt zerstört, und wer einen einzelnen Menschen rettet, hat gleichsam die ganze Welt gerettet. (Babylonischer Talmud)

Eine sich durch die Jahrhunderte erhaltende Legende besagt zum Beispiel, dass die Überlieferungen von Abraham (2018-1843 v.u.Z.) herstammen. Abraham der Stammvater der Juden, Christen und Moslems.

Die Kabbalah ist eine mystische Lehre, die weniger gelernt werden kann, als vielmehr erfahren werden möchte. Dennoch ist ein großer Teil ihrer Weitergabe an den Schüler Theorie. So ist diese vorliegende empirische Arbeit nur ein Versuch Ihnen meine Erfahrungen auf einem klaren Weg näher zu bringen. Die Kabbalah ist keine alltägliche Sicht von etwas, sondern eine innere Einstellung – eine Lebenshaltung. Der Kabbalah und ihren Anhängern geht es, um die direkte Beziehung des Individuums zu Gott und die Weiterentwicklung der eigenen, individuellen Seele. Der Kabbalah geht es also um die innere Praxis (Disziplin) und um die Umsetzung der Praxis in der reellen Welt (Respekt). Theorie, innere und äußere Praxis sind die Wege eines Meisters der Kabbalah (Bale Ha-Kabbalah)! Sie werden einen Bewährten aus uns machen:

 
Joma 38b-80: Rabbi Chija, Abbas Sohn, sagte, Rabbi Jochanan habe gesagt: Sogar um eines einzigen Bewährten willen wurde die Welt erhalten, denn es heißt: Ein Bewährter ist das Fundament der Welt. (Babylonischer Talmud)